WAF vs. klassische Firewall vs. NGFW – Kann eine NGFW eine WAF ersetzen?
Die klassischen Firewalls bilden das Fundament für die Netzwerksicherheit. Sie arbeiten auf den OSI-Schichten 3 und 4 und filtern den Datenverkehr basierend auf IP-Adressen, Ports und Protokollen. So stellen sie sicher, dass nur autorisierte Verbindungen das interne Netzwerk erreichen.
Für den Schutz sensibler Webanwendungen reicht das aber nicht aus.
Klassische Firewalls sind nicht in der Lage, schädliche Inhalte in Webformularen, API-Anfragen oder Benutzerinteraktionen zu erkennen. Sie bieten keinen Schutz auf Anwendungsebene und lassen deswegen kritische Sicherheitslücken offen.
Next Generation Firewalls (NGFW) bieten deutlich mehr als klassische Firewalls. Sie kombinieren traditionelle Paketfilterung mit modernen Sicherheitsfunktionen wie z.B. Intrusion Detection & Prevention (IDS/IPS), Anwendungssteuerung, Deep Packet Inspection (DPI) und integrierte VPN-Unterstützung.
Für die Sicherheit im gesamten Unternehmensnetzwerk sind sie ein leistungsfähiges Werkzeug, vor allem wenn es um Netzwerksegmentierung, VPN-Verbindungen oder den Schutz vor bekannten Bedrohungen geht.
Was aber noch fehlt, ist der tiefgreifende Schutz auf Anwendungsebene. Inhalte von HTTP-Requests, Webformulare oder API-Kommunikation können sie nur eingeschränkt prüfen – was bei modernen Webangriffen ein kritischer Schwachpunkt sein kann.
Die NGFW ist ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsarchitektur – aber kein Ersatz für eine WAF, wenn es um den Schutz Webanwendungen geht.
Eine WAF ist speziell dafür entwickelt, Webanwendungen vor einer Vielzahl von Bedrohungen zu schützen, die klassische Firewalls und selbst NGFWs nicht erkennen können. Sie analysiert den Datenverkehr auf Anwendungsebene, identifiziert schädliche Inhalte und blockiert Angriffe die gezielt auf Webanwendungen abzielen.