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Martin Hörhammer, CEO und Stefan Hörhammer, COO

Medialine Vorstand: Martin Hörhammer (COO) und Stefan Hörhammer (COO)Im Interview zum Jahresende blicken Stefan und Martin Hörhammer ins Jahr 2019 und lassen Ihre Highlights des vergangenen Jahres Revue passieren. Lesen Sie selbst!

Dieses Interview wurde im Jahr 2018 durchgeführt.

ML: Hallo Stefan, Hallo Martin, schön, heute mit euch zu diesem kleinen Interview zusammenzusitzen. Wir möchten hauptsächlich in die Zukunft schauen, aber kein Aus- ohne Rückblick. Deswegen zuerst die Frage: Was sind eure persönlichen Highlights des Jahres 2018?

MH: 2018 war für uns ein Jahr, das vor allem im Zeichen der Aufstellung unser – auch langfristigen – Zukunftsfähigkeit stand. Wir haben uns grundsätzlich als Unternehmen darüber Gedanken gemacht, was in 3 bis 5 Jahren für unsere Kunden und damit für uns relevant sein wird und dann einige Kernthemen herausgearbeitet. Ein wesentliches Highlight ist, dass wir in der Organisationsstärke und damit unserer Leistungsfähigkeit durch die Erweiterung der Unternehmensgruppe in Österreich, Dresden und Berlin gewachsen sind. Damit konnten wir insbesondere unser technisches Wissen in der Organisation weiterentwickeln. Doch kein technologisches Wissen ohne die Organisation und Prozesse dahinter. Wir sind sehr stolz, die ISO 27001 Zertifizierung auch für den Bereich Managed Services seit diesem Jahr zu halten, womit wir eine lückenlos zertifizierte Kette bis zum Applikationsbetrieb darstellen können. Dahinter steht unter anderem mit unserem zweiten Rechenzentrum in Frankfurt eine Technologieplattform, mit der wir georedundante Services realisieren können, sowie der optimale Zugang zur MultiCloud. Mit unserem Produkt Dataport haben wir uns in diesem Bereich wesentlich besser aufgestellt.

SH: Von meiner Seite ist das absolute Highlight des Jahres die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen. Es ging darum, die unterschiedlichen Portfoliobausteine zusammenzusetzen und besonders im Vertrieb und im Marketing ein gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Im Zuge des Onboardings der neuen Unternehmensteile, sowie der Vermittlung unseres Spirits, unserer Ideen und unseres Portfolios konnte ich – sowie das gesamte Team – von den neuen Kollegen und Kolleginnen viel lernen und diese Informationen in die bisherige Organisation einbringen. Das war das größte Highlight, aber auch die größte Herausforderung des Jahres 2018.

ML: Bevor wir auf Medialine im Speziellen eingehen: Was erwartet ihr 2019 für Veränderungen und Entwicklungen in der IT-Branche?

SH: Ich denke, wir können davon ausgehen, dass Entwicklungen wie die Überführung von Diensten, Applikationen, Speicher und grundsätzlich allen IT-Anforderungen in einen Managed Service oder in Cloudlösungen auf jeden Fall ein Thema ist, das in den nächsten Jahren noch mehr an Fahrt aufnehmen wird. Man kann sagen: Die Cloud ist im Mittelstand angekommen. Die Frage „Cloud ja oder nein?“ stellt sich so nicht mehr, sondern eher: „Wie viel und welches Cloud-Servicemodell möchte ich nutzen?“ Die Anforderungen an Flexibilität und Skalierung werden hier noch deutlich steigen. Das ist eines der ganz zentralen Themen.

MH: Ich möchte da direkt mal bei Stefan ansetzen. Wenn wir das Statement in den Raum stellen: Unternehmen kombinieren in die Cloud – das ist glaube ich einer der ganz großen Markttrends. Das bedeutet, zu prüfen, ob es sinnvoll ist private oder public clouds zu bauen, Dienste mit eigenen Rechenzentren zu kombinieren und damit hybrid zu bauen und an die Bedürfnisse des Marktes und der Kunden anzupassen. Automatisierung steht im Fokus. Das liegt einfach daran, dass es immer wichtiger wird, die IT-Abteilungen aufgrund deren starker Auslastung von Routineaufgaben zu befreien, um Raum für die wichtigen strategischen und wertschöpfenden Aufgaben zu schaffen. Das betrifft natürlich alle Unternehmensteile. Genau wie das Thema „Security als Wettbewerbsvorteil“. Security wird nicht mehr als notwendiges Übel gesehen. Es gilt Security by Design bei jeder IT Entscheidung von Anfang an mit einzubeziehen. Datenabflüsse, Sicherheitslücken, Hacks: Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht von irgendeinem IT-Security Problem in irgendeiner Unternehmung berichtet wird. Die DSGVO tut ihr Übriges dazu, was spezifische Datenschutzmaßnahmen angeht und daher sehen wir, dass es für Unternehmen durchaus ein Wettbewerbsvorteil ist, Security und Security in den Vordergrund zu stellen. Es ist wichtig sich folgendes klar zu machen: Nicht nur die IT-Organisation allein kann die Sicherheit gewährleisten. IT-Security muss ein Kulturthema im Gesamtunternehmen werden.

Ein weiteres wesentliches Thema ist, dass Digitalisierung, IoT und Expertise in den Unternehmen Kollaborationen benötigt. Es ist für Unternehmen einfach unglaublich wichtig, schnelle, effiziente und einfache Zusammenarbeit zu ermöglichen – und das über Unternehmens-grenzen, Abteilungen und Standorte hinaus. Dazu gehört auch das Bündeln von Ressourcen, das Teilen von Wissen, die Vereinfachung von Informationsketten und Verfahren. Das ist kein exklusives IT-Thema, aber ganz klar ein Thema was IT-nah ist und ein ganz großer Trend in der Branche. Auf Infrastrukturseite sehen wir ganz klar das Thema hyperconverged als weiteren Wachstumstreiber. Und im Bereich Cloud, ist es ganz klar IoT und das Sammeln und verarbeiten wirklich ‚relevanter‘ Informationen. Es ist von der Datenseite her ganz wichtig nur wirklich relevante Informationen zu speichern und zu verarbeiten.

ML: Wie verändern sich die Anforderungen der Kunden und des Marktes an Medialine?

MH: Kunden sehen IT-Dienste mehr als Service, weniger die Bits und Bytes der Infrastruktur und erwarten einfach Lösungen, die den Geschäftsanforderungen entsprechen ohne zu tief in die Technologie zu tauchen. Sie überlassen das Experten wie uns, was bedeutet, dass wir näher an die Businessseite herankommen. Es geht darum Lösungen und keine Produkte zu verkaufen. Die Unternehmen erwarten, dass ihre eigene IT im Haus leistungsfähiger wird, um schneller den Geschäftsprozess zu bedienen. Schneller den Geschäftsprozess zu bedienen heißt, es werden konkrete Lösungen auf organisatorische Problemstellungen erwartet – Unterstützung durch Service sozusagen. Diese Anforderungen tragen die IT-Abteilungen an uns weiter. Sie wollen sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und erwarten daher für bestimmte Bereiche von uns Services. Da geht es sogar noch ein ganzes Stück weiter was die Anforderungen auf Kundenseite angeht. Was zunehmend stattfindet ist, dass die Kunden uns eine Vorauswahl der Technologien überlassen. Der klassische Pitch verschiedene technologische Konzepte nebeneinander zu stellen findet nicht mehr in allen Fällen statt.

Der Wandel in den Unternehmen führt natürlich auch zu Veränderungen in unserem Unternehmen. Zum einen sehen wir, dass wir zunehmend breitere Felder bedienen müssen. Das ist ein wesentlicher Grund für unsere Wachstumsstrategie in die Spezialisierung hinein. Auch in bestimmten Portfoliobereichen, die für uns früher eine Nische waren und in denen wir nun zunehmend Expertise aufbauen. Die Kunden wollen mit einer geringeren Anzahl an Dienstleistern einen größeren Wertschöpfungsteil abdecken und wir sind damit in den Prozessen des Kunden tiefer integriert und bekommen mehr Verantwortung. Mehr Verantwortung bedeutet bei uns den Wandel hin zum Service Provider. Wir gehen sehr häufig auch in die Vertriebsverantwortung für Services und Dienste und sind damit der Serviceprovider, was viele Folgen in unserer eigenen Organisation mit sich bringt. Dazu zählt mehr Know-how im Operationsumfeld und größere Betriebsteams. 24/7 ist keine Sonderanforderung mehr, sondern gelebter Standard. Jeder Kunde hat hier seine individuellen Anforderungen. Wir passen uns an diese Prozesse an und möchten uns möglichst nahtlos in diese integrieren.

ML: In dem Zusammenhang: Was sind für euch die wichtigsten Technologien im Bereich der Digitalisierung und inwieweit hat Medialine diese auch intern implementiert?

SH: Im Gegensatz zu dem Schuster, der sehr häufig selbst die schlechtesten Schuhe hat, ist es bei uns natürlich so, dass wir einen hohen Digitalisierungsgrad im eigenen Haus haben. Gerade unsere Mitarbeiter sind hier die besten Botschafter. Viele Schritte, die wir bei unseren Kunden für notwendig erachten, sind bei uns im Bereich Prozessdigitalisierung, Kommunikation und Kollaboration bereits umgesetzt. Es fängt mit den einfachen Dingen wie „papierloses Büro“ und Digitalisierung von Prozessen in der Dokumentenprüfung und im Bereich des Enterprise Content Management an. Das geht im Bereich Kollaboration weiter, wo wir seit einer gewissen Zeit Teams einsetzen und mit Office 365 viele Möglichkeiten haben die Zusammenarbeit für alle einfacher zu gestalten. Mit Confluence betreiben wir intern bereits aktives Wissensmanagement und schaffen für alle Mitarbeiter eine solide knowledge base. Von diesen Erfahrungen profitieren unsere Kunden am Ende des Tages.

MH: Es gibt einige Technologien, die gerade sehr stark gehyped werden, aber noch in den Kinderschuhen stecken. Ich möchte daher bei der Beantwortung der Frage darauf eingehen, bei welchen Themen unserer Meinung nach gerade nicht allzu viel passiert, was Einfluss auf das Ergebnis unserer typischen Kunden hat. Da ist beispielsweise das Thema Blockchain. Eine Technologie, die disruptiv und in aller Munde ist, aber wo wir glauben, dass Blockchain bestehende Technologien nicht kurzfristig ersetzen wird, sondern ein eher langfristiges Thema ist. Wo wir aktuell gute Chancen Digitalisierungsbereich sehen, sind die Themen KI und deep learning, die eine Möglichkeit bieten, Businessprozesse sinnvoller zu automatisieren und auf Wissen zurückzugreifen was in der Organisation vorhanden ist und damit Entscheidungsprozesse zu vereinfachen.

Was ebenfalls technologisch ein großes Thema ist, ist der Ansatz von Data Lakes, Businesswarehouse-Lösungen, die smarter, schlanker, intelligenter und schneller werden, da es einfacher möglich ist Daten zu kombinieren und aus den vielen gesammelten Daten wirklich gewinnbringende Informationen zu ziehen. Da sehen wir auch eine klare Tendenz bei unseren Kunden. Ein ganz großes Thema ist – wie bereits kurz angesprochen – natürlich auch Automatisierung. Es findet eine zunehmende Aggregation statt. Hier herrscht die The-Winner-takes-it-all-Mentalität. Derjenige, der den effizientesten, schlankesten, zuverlässigsten Prozess hat, hat die Möglichkeit vieles zu erreichen. Hier ist es wichtig nicht aus Selbstzweck, sondern sinnvoll zu automatisieren. Mit unserer CompanyCloud haben wir hier wesentliche Fortschritte erzielt. Unseren Kunden bieten wir so maximale Flexibilität auf Infrastrukturseite mit dem entsprechenden Service und damit viele neue Möglichkeiten.

SH: Es werden auch viele Themen auf der einen Seite sehr theoretisch behandelt, bei denen wir unseren Kunden ein Gefühl dafür geben wollen, wie diese ihnen in der Praxis weiterhelfen können. In diesem Zusammenhang möchte ich unseren Kunden und Partnern einen unserer neugestalteten Digitalisierungsworkshops ans Herz legen. Kommen Sie auf uns zu und sehen Sie an unseren Standorten, wie wir das Thema intern umgesetzt haben.

ML: Kommen wir zur nächsten Frage: Auf was freut ihr euch im Jahr 2019 denn am meisten?

MH: Am meisten freuen wir uns auf die vielen Chancen, die sich für unsere Kunden, Partner und Mitarbeiter durch die deutliche Stärkung unserer Organisation ergeben. Wir bieten durch unsere spezialisierten Lösungsbereiche und Know-how-Clusterteams ganz neue Möglichkeiten im Bereich der Projekte und Betriebsführung.

SH: Ich persönlich freue mich am meisten zu sehen, wie die Themen, die wir auf den Weg gebracht haben im nächsten Jahr funktionieren werden und wie wir unser gestärktes Portfolio in Anwendung bringen. Ich freue mich darauf, das Zusammenwachsen zu beobachten, da wir fest davon überzeugt sind und merken, dass Synergien bereits greifen.

ML: Bleiben wir direkt beim Thema Wachstum: „War for Talents“. Wie würdet ihr heute einen Schulabgänger davon überzeugen, sich einem IT-Service-Provider aus dem Mittelstand anzuschließen?

MH: Wir sehen dort im Wesentlichen ein kulturelles Thema. Denn was ist attraktiver, als in einem Team zu arbeiten, in dem jede Meinung zählt und in dem es eine große Bandbreite an Themen gibt, man immer die neusten Technologien evaluieren kann und immer wieder die eigene Entscheidung in Frage stellt, ob man etwas nicht noch effizienter oder einfacher gestalten kann. Und das alles in einem Unternehmen, in dem Augenhöhe vorherrschend ist, mit einer guten Balance zwischen einer kompakten Mittelstandsorganisation mit sehr kurzen Wegen, aber auch einem gewissen internationalen Touch und einer dezentralen Organisation, die regionale Eigenheiten berücksichtigt.

SH: In diesem „War for Talents“, in dem wir uns befinden, ist das Eingehen auf Mitarbeiterbedürfnisse und zusätzliche Benefits für Mitarbeiter ein ganz entscheidendes Thema. Wir machen hier unheimlich viel in dem Bereich, um unsere Mitarbeiter auch außerhalb ihrer eigentlichen Arbeit ein gutes Gefühl zu geben. Ich denke ein gesunder und angenehmer Arbeitsplatz ist hier sehr wichtig. Wir agieren flexibel mit verschiedenen Konzepten was das Thema Arbeitsplatz angeht, versuchen den Zusammenhalt zu stärken, veranstalten interne Teamevents und haben dieses Jahr ein Mitarbeiter-Benefits-Programm gelauncht.

ML: Abschlussfrage: Wie haben und wie werden sich denn die Anforderungen an euch verändern?

MH: Die Geschwindigkeit war hoch und ist jetzt noch höher. Wir haben an uns selbst den Anspruch unsere Organisation auf einem Stand zu halten, auf dem wir unseren Wettbewerbern immer die kleine wichtige Nasenlänge voraus sind, das Quäntchen besser sind. Für uns ist die Herausforderung an dieser Stelle diese Kultur auch in einer größeren Organisation kontinuierlich zu transportieren, jeden mitzunehmen auf dem Weg und die Bandbreite der Themen, die wir abdecken sinnvoll zu vernetzen, Netzwerke im Unternehmen zu schaffen , Kommunikation zu fördern und auch an der ein oder anderen Stelle uns in Themen hineinzudenken die wir vor ein paar Jahren gar nicht als IT-Themen gesehen haben. Es ist ein Privileg die Möglichkeit zu haben sich damit auseinander setzen zu dürfen und dieses Wissen weiterzugeben.

SH: Grundsätzlich ist es ja so, dass in unseren Aufgabenbereichen, das Thema Steuerung und Kommunikation einen immer größeren Anteil beansprucht. Ich persönlich habe mittlerweile sicherlich weniger Kundenkontakt und dafür mehr Kontakt mit meinen geschätzten Kollegen. Das ist eine Veränderung, die damit einhergeht und trotzdem werden ich es mir nicht nehmen lassen, mich auch in Zukunft um Kunden kümmern zu dürfen. Ansonsten ist es so, dass tatsächlich die Veränderungen in systemischer Hinsicht und die zeitliche Investition in strategische Arbeit und unsere wichtigen Partner einen sehr großen Teil einnehmen.

ML: Vielen Dank für die Einblicke und auf ein erfolgreiches 2019 mit unseren Kunden, Partnern und Mitarbeitern!
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