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Im Interview: COO Stefan Hörhammer

Im Interview: COO Stefan Hörhammer

Im ersten Interview des neuen Jahres haben wir mit Medialine-COO Stefan Hörhammer über Veränderungen gesprochen: Der Zuwachs durch die BORDONARO IT und strukturelle Veränderungen im Sales Team der ITK waren genauso Thema wie ein Blick auf die vergangenen fünf Jahre – und ein Ausblick auf die kommenden fünf.

Dieses Interview wurde im Jahr 2022 durchgeführt.


Medialine:
  Hallo Stefan! Vielen Dank, dass du dir die Zeit für unser Gespräch nimmst. Man kann sich denken, dass du jede Menge zu tun hast. 
Hörhammer: Hallo zusammen! Kein Problem. Ich spreche gern mit dir über alles Neue, was in 2022 so ansteht. Das bringt mir persönlich natürlich auch viel Freude.
 
MedialineDas kann ich mir vorstellen. Dann steigen wir doch gleich ein: Mit der Bordonaro IT hat Medialine seit dem 01.01.2022 ein weiteres Unternehmen gewonnen, das neue Möglichkeiten bietet und für unsere Kunden Kernkompetenzen erweitert. Was kannst du dazu erzählen?
Hörhammer: Mit der Bordonaro IT bekommen wir unglaublich viel Know-how im Bereich Azure Stack hinzu. Das Spannende für unsere Kunden ist, dass sie am Ende vom Tag nicht mehr die Public Cloud nutzen müssen, wenn sie auf einer Azure-Umgebung arbeiten möchten. Die Umgebung muss nicht mehr ausgelagert werden, sondern kann nun auch als Managed Service bei Medialine in der Private Cloud genutzt werden. Und zwar ohne, dass man einen Unterschied in der Benutzeroberfläche bemerkt – eine reibungslose Implementierung ist hier problemlos möglich. Das ist ein riesengroßer Vorteil. Außerdem kann man sich das Ganze theoretisch auch vor Ort mithilfe von Hardwarelösungen implementieren lassen. Die Kombination aus On-Premise und Hyperscaler ist besonders fesselnd! Viele unserer Kunden beschäftigen sich mit dem Thema und haben mit uns gemeinsam einen Partner gefunden, mit dem sie zufrieden sind und mit dem eine große Vertrauensbasis existiert.

Gerade im Mittelstand ist es so, dass eine große, über viele Jahre gewachsene Kundenbeziehung vorhanden ist. Die Kombination aus all diesen Funktionalitäten und den ganzen technischen Möglichkeiten, die in einer solchen Azure-Umgebung existieren, gepaart mit dem Vertrauen in den Rechenzentrumsbetreiber und Partner am Standort Deutschland ist meiner Einschätzung nach extrem attraktiv für unsere Kunden. Außerdem kommt ein wirklich großes Know-how in Richtung Microsoft durch die persönliche Vernetzung von Dino Bordonaro hinzu. Daraus erhoffen wir uns selbstverständlich auch eine Lernkurve für unser Technikteam – mehr Know-how bedeutet am Ende auch immer ein besserer Service für unsere Kunden. Ein weiterer Punkt ist allerdings auch, dass wir als Organisation alle Vorteile der Medialine Group in der Kommunikation nach Außen tragen wollen – auch und gerade im Vertrieb. Die Bordonaro IT füllt unser Arsenal und bietet Expertise in einem wirklich spannenden technischen Thema, das den Nerv der Zeit voll trifft. Dazu haben wir natürlich einen echten Typen gewonnen mit Dino Bordonaro – jemanden, der für sein Thema brennt und der eine unglaublich gute Art hat, technisch komplexe Zusammenhänge einfach zu erklären. Das gibt uns letztendlich zusätzlich einen Qualitätsschub im Consulting.
 
Medialine:  Wow, das hört sich so an, als könnten unsere Kunden sich auf einiges an Möglichkeiten freuen, die wir ihnen in Zukunft mehr anbieten können. Apropos Möglichkeiten: Im Sales Team der ITK hat sich ebenfalls einiges verändert. Was war der Grund hierfür, und welche Ziele werden damit verfolgt?
Hörhammer: Um das zu erklären, kann ich ein wenig ausholen. Grundsätzlich haben uns die letzten Jahre gezeigt, wie die Themen Kommunikation und IT immer stärker zusammengewachsen sind. Stand heute gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen den beiden Feldern. Dadurch ist bei uns die Frage aufgekommen: Wieso haben wir eigentlich unterschiedliche Accountmanager für diese beiden Bereiche? Der Skill, den ein kundenbetreunder Vertriebsmitarbeiter des jeweiligen Feldes heute mitbringen muss, ist damit vollkommen identisch. Wenn wir uns anschauen, wie das ganze Thema Teams-Integration in die Systeme aussieht – es gibt keinen Grund mehr, wieso die Betrachtung der Kommunikation via Sprache und Video sich unterscheidet von der Kommunikation via Mail. Dementsprechend macht es für uns auch absolut keinen Sinn, hier unterschiedliche Vertriebsansätze zu haben.

Wir beleuchten das Thema Collaboration und Communication mit Mail und den gesamten Security-Ansatz drumherum, inklusive Sprach- und Videokommunikation. Alles, was dort dazugehört, wird von uns gesamtheitlich abgedeckt. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, die ITK-Produkte und die ITK-Lösungen in einem gemeinschaftlichen vertrieblichen Ansatz zu fangen. Da wir eine Unternehmenstruppe sind, die den Kunden ganzheitlich abholen will, macht es auch Sinn, dass die Person, welche die Verantwortung für den Kunden hat, auch die Verantwortung für alle Produkte trägt. Das ist die Idee dahinter. Und wir freuen uns sehr, dass das so gut funktioniert! Wir haben zum Jahresanfang gut losgelegt, und natürlich möchten wir mit dem großen Vertriebsteam, das dadurch entsteht, den Nerv der Zeit treffen.
 
Medialine: Was ist denn beispielsweise ein solches Thema, das gerade am Nerv der Zeit ist?
Hörhammer: Die Telefonie über Teams – nicht nur Chat und Video, sondern tatsächlich Teams als Telefon zu utilisieren – ist eines der zentralen Themen, dass so gut wie jedes Unternehmen gerade auf dem Tisch hat. In vielerlei Hinsicht macht es einfach überhaupt keinen Sinn mehr, ein so mächtiges Tool wie Teams nicht auch dafür zu nutzen. Warum sollte ich noch eine andere Software oder ein anderes Tool benutzen, wenn ich doch bereits etwas habe, das alles abdecken kann? Diese Frage hat großen Anteil in den Überlegungen vieler unserer Kunden. Seien diese bereits langjährige Bestandskunden oder Neukunden, die ihre Zusammenarbeit mit uns gerade erst beginnen. Das Andocken von Speziallösungen und das kompetente Lösen von Fragen wie: „Wie binde ich das jetzt in bestehende Systeme und Abläufe ein?“ oder „Wie kann ich hier das Presence Management optimieren?“ ist nun eine der Spezialgebiete der ITK, für das dort große Expertise vorhanden ist. Das hier vorhandene Potential schafft viel Raum für Möglichkeiten.
 
Medialine: Nach allem, was du nun erzählt hast, wird sehr deutlich, dass Medialine auch in 2022 nicht aufhört, weiter zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Lass uns doch zu Beginn des neuen Jahres ein bisschen Rückschau halten: Was sind für dich die größten Veränderungen der letzten fünf Jahre?
Hörhammer: Okay, sagen wir vom 01.01.2017 zu heute – es ist einfach so, dass wir eine sehr schöne und erfolgreiche Entwicklung als Unternehmen hingelegt haben. Natürlich drückt sich das in Manpower und in Köpfen aus: Man sieht, dass das, was wir tun, einfach funktioniert. Es freut mich ganz besonders, dass wir nicht nur mehr Leute geworden sind, sondern dass gerade die Leute, die damals an Bord waren, größtenteils noch dieselben sind. Es ist auch schön, dass wir eine steigende Awareness bekommen für die Marke Medialine: Ein Beispiel ist hier der Sidestep nach Österreich. Hier hat sich ML11 zu Beginn des Jahres zur Medialine AG Österreich umfirmiert und wir gewinnen so noch mehr Aufmerksamkeit für die gemeinsame Marke. Wir glauben, dass der Auftritt, den wir haben und die Nummer, die wir inzwischen am Markt darstellen – mit knapp 400 Leuten sind wir inzwischen ein mittelständisches Systemhaus, das nicht mehr zu den ganz kleinen gehört – Erfolg nach sich zieht, und wir freuen uns, dass diese Wahrnehmung auch nach außen so passiert. Wir haben Einiges an Awards gewonnen, wir werden regelmäßig ausgezeichnet, Martin und ich waren vergangenes Jahr für den „EY Entrepreneur of the Year 2021“ nominiert – man hat in den letzten fünf Jahren gesehen, wir haben anständig Gas gegeben. Die Geschwindigkeit beizubehalten und nicht nur linear weiter zu wachsen, sondern tatsächlich in einem kontinuierlichen Wachstum diese Sache aufrecht zu erhalten, ist natürlich eine große Aufgabe, der wir uns bewusst sind.
 
Medialine: Nun der Blick in die Zukunft: Was sind für das Unternehmen und vielleicht auch für dich persönlich die größten Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt?
Hörhammer: Die große Herausforderung liegt meiner Meinung nach darin, sich eine gewisse „Hemdsärmeligkeit“ zu bewahren, mittelständisches Denken zu bewahren, Geschwindigkeit zu behalten, also nicht zu verknöchern – auf der anderen Seite aber Prozess und Ordnung mitzuführen, damit du nicht im Chaos versinkst. Am Ende ist das ein wichtiger und schwieriger Balanceakt. Das ist die große Kunst: die Balance zu wahren. Gerade Martin und ich haben ja auch den Anspruch, unser Geschäft weiterhin zu verstehen, nah an den Mitarbeitern und Kunden dran zu sein. Trotzdem ist es so, dass man irgendwann an organisatorische Grenzen stößt, wenn einfach die Anzahl der zu managenden Personen größer wird. Deshalb ist es für uns eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre, diesen Spirit, den wir haben, in der Truppe zu bewahren – dass die Leute, die nachrücken und die in Verantwortungs- und Führungspositionen kommen, genau diesen Spirit beibehalten. Deshalb sind wir auch so froh, Leute aus der eigenen Mannschaft, die schon seit vielen Jahren verstanden haben, worum es uns geht und die wissen, was uns wichtig ist, die Möglichkeiten bieten zu können, sich so weiterzuentwickeln, dass sie immer weiter aufsteigen. Dieses stetige Weiterentwickeln ist etwas, das in den nächsten fünf Jahren eine große Challenge in der Unternehmensführung sein wird.

Die Situation am Markt ist momentan natürlich durch viele Einflüsse geprägt: Man merkt, dass immer mehr Faktoren von außerhalb der IT-Branche in den Markt hineingreifen. Erstens ist es so, dass IT einfach eine viel größere Bedeutung bekommen hat in Unternehmen – es gibt inzwischen CEOs, die sagen: „Das Einzige, was ich mir noch wirklich genau anschaue, ist IT und Finance.“ Zweitens gibt es die Situation, dass wir in den nächsten Jahren einen riesigen Schub an Unternehmensnachfolgen im Markt der Systemhäuser haben werden. Wir sind einfach auf einer Welle, dass die ursprünglichen Gründer solcher Häuser jetzt in ein Alter kommen, in dem sie demnächst aufhören wollen zu arbeiten. Deswegen glaube ich, dass es im Markt enorm viele Veränderungen geben wird. Sich einerseits einen wichtigen Platz in diesem Haifischbecken zu sichern und auf der anderen Seite sich selbst zu definieren und seine Rolle als Systemhaus beim Kunden zu finden – das ist glaube ich am wichtigsten. Denn: Meiner Meinung nach hat das klassische Systemhaus ausgedient. Unser Ansatz bietet Raum und Möglichkeiten, die Zukunft neu zu gestalten – mit unseren Mitarbeitern und Kunden.
 
Medialine: Dann freuen wir uns auf die kommenden fünf Jahre und sind gespannt, was wir dann für ein Gespräch führen werden. Danke für deine Zeit und die spannenden Einblicke, Stefan.
Hörhammer: Danke dir!

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