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Herzensprojekte: Medialine setzt sich für Jungtiere und einen gesunden Lebensraum ein

Herzensprojekte: Medialine setzt sich für Jungtiere und einen gesunden Lebensraum ein

Arten- und Naturschutz mal anders: Gemeinsam mit dem Landesjagdverband Rheinland-Pfalz hat Medialine zwei Herzensprojekte in der Umgebung des rheinland pfälzischen Bad Sobernheim umgesetzt – zum Schutz von Rehkitzen und der Gewinnung von Lebensraum für verschiedene Arten von Wildtieren.

In der Ferne schlägt der Glockenturm einer Dorfkirche. Der Himmel ist wolkenverhangen. Das Wetter drückt ein wenig an diesem Mai-Tag. Über das sattgrüne, von Laubbäumen umrandete Rapsfeld stapft eine ungewöhnliche Ansammlung von Menschen. Über ihren Köpfen summt eine Drohne und scheint die Gruppe zu leiten. Der Mann, der dem Flugobjekt unmittelbar folgt, schaut immer wieder abwechselnd aufs dicht bewachsene Feld, folgt der Drohne mit seinem Blicken und wertet etwas auf dem Display der Drohnenfernbedienung aus. Die Fernbedienung in der einen und eine orangene Kiste in der anderen Hand schreitet er voran. Er ist in Arbeitskleidung und matschige Stiefel gekleidet. Ihm folgen Frauen, Kinder und andere Männer. Eine der Frauen hat einen meterlangen Köcher in der Hand. Eine Art freudige Anspannung liegt in der Luft. Der Mann, der die Gruppe anführt, blickt nun konzentriert zwischen die grünen Stängel der ihn umringenden Pflanzen. Er hat gefunden, was er gesucht hat. Mit einem Mal bleibt die gesamte Gruppe stehen und schaut ihm dabei zu, wie er plötzlich mit einer flüssigen Bewegung die Kiste über einen der Grasbüschel stülpt. Das Summen der Drohne tritt in den Hintergrund, als alle Umstehenden die Luft anhalten. Der Mann blickt auf und grinst den anderen zu: „Wir haben eins, Mission erfüllt“. Ein hörbarer Seufzer der Erleichterung geht durch die Runde und zwei der Kinder lehnen sich direkt vor die Kiste, um durch die vielen kleinen Löcher in ihr Inneres zu schauen. Dort sitzt ganz verdutzt im hohen Gras ein kleines Rehkitz.

Eine Kitzrettung kann so oder zumindest so ähnlich ablaufen. Sie ist jedenfalls so abgelaufen, als Medialine-Mitarbeitende Ende Mai dem Berufsjäger Christoph Hildebrandt vom Landesjagdverband ausgeholfen haben. Aber warum müssen Kitze überhaupt gerettet werden? Und warum das auch noch mit einer Drohne?

Mähverluste sind vermeidbar

Jedes Jahr, wenn im Frühjahr Wiesen und Felder gemäht werden, kommt es zu Unfällen und der unbeabsichtigten Tötung von Wildtieren durch Mähfahrzeuge. Nähern sich Mähfahrzeuge, bleiben Rehkitze liegen, da sie keinen Fluchtreflex besitzen. Zur Vermeidung solcher Mähunfälle kommen bereits verschiedene Techniken zum Einsatz. Der Einsatz von Akustik Piepern über Nacht oder am Fahrzeug sind dabei die bekanntesten. Doch sie helfen nicht immer. Deshalb verfolgen der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz und die Technische Hochschule Worms seit 2012 einen neuen Ansatz: den Einsatz von Wärmebild-Drohnen. Die Drohne verfügt über zwei Kameras, eine davon erzeugt ein Wärmebild. Anhand dieser Bilder können Kitzretter im meterhohem Gras Jungtiere erkennen, lokalisieren und somit rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dabei werden die Jungtiere behutsam aus dem Gras geholt oder für die Zeit des Mähens unter einer Box gehalten. Sobald das Mähen vorbei ist, werden die Tiere wieder in die freie Natur entlassen.

„Medialine hat dem Landesjagdverband letztes Jahr eine Wärmebilddrohne für die Region rund um Bad Sobernheim gespendet. Mit dieser führt der Verband immer im Frühjahr die Kitzrettungen durch“, erklärt Medialine-COO Stefan Hörhammer. „Außerdem möchten wir auch bei unseren Mitarbeitenden ein Bewusstsein für dieses Thema schaffen und sie zum Mitmachen motivieren. Dann heißt es: um 4 Uhr morgens raus und kleine Kitze retten! Warum so früh? Dann ist die kalte Bodentemperatur noch deutlich von der Körpertemperatur des Rehkitzes zu unterscheiden“, so Hobby-Jäger Stefan Hörhammer, der selbst Ende Mai bei der Aktion fleißig angepackt hat. Aber nicht nur für die Kitzrettung, sondern auch die Lebensraumgewinnung für eben solche und andere heimische Lebewesen engagiert sich Medialine.

Naturschutz fängt vor Ort an

Im Rahmen des Projekts „Lebensraum“ spendet Medialine jährlich für lebensraumvernetzende Biotope an den Landesjagdverband. Der LJV sucht dann Landwirte, die sich gegen einen kleinen Gewinn die Schaffung von Lebensräumen als Produktionsziel setzen wollen und auf die Förderung durch EU-Umweltprogramme auf diesen Flächen verzichten. Das klingt vielleicht paradox, ist es aber nicht: Die Regelungen der EU-Umweltprogramme sind für die Landwirte oft unpraktisch in der Umsetzung. Die Vorgaben an das Saatgut und die Bearbeitung der Flächen sind kontraproduktiv für die auf der Fläche lebenden Tiere. Durch das verpflichtende Umpflügen der Brachflächen werden nicht nur Vogelnester „mitgepflügt“, auch das Nahrungsangebot und der Schutz für Wildtiere wie Rehe oder Bienen, Hummeln und bedrohte Tierarten wie Wachteln und Rebhühner fallen weg.

Wir haben in diesem Frühjahr mit der ersten Fläche von 0,55 Hektar gestartet und Saatgut „Lebensraum I“ der Firma Saaten Zeller ausgesät. Hier muss der Landwirt in einer Laufzeit von fünf Jahren nur einmal die Fläche intensiv bearbeiten, ansonsten stehen nur kleinere Pflegearbeiten auf dem Acker an, um die Jungpflanzen ohne Pestizide hochziehen zu können. Auch hier waren Medialine-Mitarbeitende Mitte Juni im Geschehen involviert. „Ich finde es wirklich eine gute Sache, im Kleinen mitzuhelfen, Lebensraum auf eigentlich konventioneller Ackerfläche für Wildtiere zu schaffen. Was das für uns bedeutet hat? Unkraut jäten auf dem Feld! Es war ein entspannter und kurzlebiger Nachmittag mit einer kleinen Gruppe und am Ende gab es sogar Wildbratwurst“, berichtet eine Mitarbeiterin der Unternehmensgruppe von der gemeinsamen Aktion.

„Wir möchten Inseln für Wildtiere schaffen“

COO der Medialine Stefan Hörhammer hat bereits jetzt kleine Erfolge feststellen können: „Bei unserer Aktion zur Lebensraumgewinnung hat der zuständige Berufsjäger seit langer Zeit einen Wachtelschrei gehört. Und die sind in Deutschland fast ausgestorben! Und genau so etwas wollen wir ja damit erreichen: Wir möchten Inseln für Wildtiere schaffen, wo sie genügend Schutz und Nahrung haben; auch für die Aufzucht von Jungtieren.“ Die Medialine Group hat weitere Flächen für den Zeitraum nach der Ernte 2022 in Aussicht. Das Ziel ist es, insgesamt fünf Hektar Lebensraum nachhaltig produzieren zu lassen. Wir verstehen es als Pilotprojekt – Nachahmung durch die Zusammenarbeit anderer Unternehmen mit begeisterungsfähigen Landwirten ist explizit erwünscht.

Mehr zur Kitzrettung und dem Projekt Lebensraum

Sie sind Unternehmer und möchten vor Ort Naturschutz betreiben? Setzen Sie sich gerne mit dem Landesjagdverband Rheinland-Pfalz in Verbindung und gestalten Sie Lebensräume auf Flächen mit, die sonst durch die Zwänge der EU-Förderungen sterile Agrarsteppen bleiben würden! Auch Geld- oder Sachspende können gerne auf das Konto DE26 5609 0000 0113 6579 21 mit dem Verwendungszweck „Spende Lebensraum“ überwiesen werden.

Impressionen der Medialine-Aktionen im Frühjahr 2022

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